Helmholtz Zentrum für Infektionsforschung - W

Gebäude W - Semipermeable Membran

Mit der hell und großzügig geplanten Kantine im neuen Verwaltungsgebäude auf dem Campus des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) wurde ein Ort geschaffen, an dem Wissenschaft und Verwaltung Raum für ungezwungenen Austausch findet. Samuelis Baumgarte Art Consulting wurde damit beauftragt, diesen Raum durch künstlerische Interventionen zu beleben und gleichzeitig eine entspannende Atmosphäre zu schaffen. Auch war es dem Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung wichtig, dem Besucher mittels der Kunst bereits einen ersten Einblick in die Tätigkeitsfelder des Zentrums zu gewähren.

Im ersten Schritt organisierte Samuelis Baumgarte Art Consulting einen Künstlerwettbewerb, zu dem national etablierte Künstler eingeladen wurden, die auf Grundlage der Planungsunterlagen und detaillierter Briefinggespräche erste Entwurfsskizzen für mögliche Auftragsarbeiten erstellten. Im Anschluss an die Präsentation entschied sich die Wettbewerbsjury schließlich dafür, den Künstler Kurt Laurenz Theinert mit einem detaillierten Entwurf und im Anschluss daran mit dessen Realisierung zu beauftragen.

Basis der ausgewählten künstlerischen Gestaltungsmaßnahme bildet der zentrale Bereich im neuen Gebäude: die Glaswand vor der Kantine. Mittels Folienkaschierung wurde das entworfene Motiv ganzflächig auf die Glasscheibe aufgebracht. Die Transluzenz des Materials erlaubt es dem Betrachter, Personen und Gegenstände weiterhin schemenhaft durch die Glaswand zu erkennen. Dennoch bietet es genügend Sichtschutz, um den Besuchern der Kantine das Gefühl eines geschlossenen Bereichs zu vermitteln.

Das Motiv setzt sich aus unterschiedlichen Bildebenen zusammen, die sich mit den Tätigkeitsfeldern des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung beschäftigen. Hierfür hat der Künstler mikroskopische Aufnahme von Bakterien, Fotografien eines Labors sowie chemische Formeln abstrahiert und in einer spannungsvollen Komposition miteinander verbunden. Durch die unterschiedlichen Größen der einzelnen Motive rückt je nach Abstand des Betrachters zur Glaswand eine der Ebenen in den Vordergrund – so entsteht ein lebendiger Annäherungsprozess zwischen Betrachter und Kunstwerk. Während beim Betreten des Gebäudes in der Fernsicht die farbigen, abstrahierten Bakterien noch die dominierenden Elemente bilden, scheinen sie sich, je mehr man sich dem Werk nähert, mit der grafischen Flucht langsam aufzulösen. Das grafische Element ist so gewählt, dass es sich auf den Türbereich zentriert und somit zugleich eine Orientierungshilfe bietet. Beim Annähern an die Tür liegt der Fokus schließlich auf den Details: Die chemischen Formeln werden sichtbar.

Für eine stringente Fortführung der künstlerischen Gestaltung finden sich leicht reduzierte Varianten des Motivs darüber hinaus auf den Ausgabetresen der Kantine wieder. Auch diese wurden mittels Folienkaschierung ganzflächig auf die Elemente aufgebracht, um eine glatte, leicht zu reinigende Oberfläche zu erzeugen, die den hygienischen Anforderungen im Bereich der Essensausgabe entspricht.