Bertelsmann

Klassizismus und Moderne

Mit der Eröffnung der wiederaufgebauten Kommandantur in Berlin bezog der Gütersloher Medienverlag Bertelsmann im Jahr 2003 seine Repräsentanz in der Bundeshauptstadt. Hinter der rekonstruierten klassizistischen Fassade entstand an der noblen Adresse »Unter den Linden 1« ein hochmodern aus gestattetes Veranstaltungsort, das den Ansprüchen des in mehr als 60 Ländern vertretenen Konzerns gerecht werden sollte.

So kam der Beschluss des Berliner Senats, die Kommandantur gleich neben der Berliner Schlossbrücke durch Bertelsmann wieder aufbauen zu lassen, einem Startschuss in eine neue Unternehmensära gleich. Immerhin wollte Bertelsmann in der Hauptstadt des wiedervereinten Deutschlands mit der Eröffnung der neuen Repräsentanz auch ein Forum für das unternehmerische und kulturelle Leben in der Metropole an der Spree schaffen. Dem sollte die künstlerische Ausgestaltung der Räumlichkeiten durch Samuelis Baumgarte Art Consulting Rechnung tragen. Entsprechend repräsentativ kommen die breitwandartigen Fotografien von Bärbel Möllmann im Casino der Kommandantur daher, die im Untergeschoss des Gebäudes zu finden sind. Prof. Heinz Mack erdachte für das Treppenhaus der Kommandantur großformatige, farbige Wandgemälde. Die Installationen im Club stammen von Stefan Hoderlein. Die Objekte des 1960 in Düsseldorf geborenen Künstlers bestehen aus der Aneinanderreihung einer unendlich scheinenden Zahl von Dias. Dahinter steckt der Wunsch Hoderleins, möglichst viele Momente des Lebens für die Ewigkeit festhalten zu wollen.

Mit seinem Kunst- und Gestaltungskonzept für die ehemalige Kommandantur nimmt Bertelsmann symbolisch Bezug zur Museumsinsel in unmittelbarer Nachbarschaft des auf die Jahre 1695 und 1874 zurückgehenden Gebäudes. Denn immerhin zählt das aus fünf Häusern bestehende Ensemble seit 1999 zum Weltkulturerbe der Unesco.